Wenn Sie Schachteln voller alter Fotos haben, sind Sie nicht allein – es gibt Milliarden von einsamen Familienfotos, die in Schränken und auf Dachböden in aller Welt einstauben. Selbst diejenigen unter uns, die zu jung sind, um sich daran zu erinnern, dass eine Filmrolle aus etwa 30 Bildern besteht, werden bald stapelweise gedruckte Fotos von ihren Eltern erben.
Was sollen wir also mit all diesen alten Fotos machen? Die Antwort lautet: digitalisieren. Hier wird in sechs Schritten gezeigt, wie man das macht.
Erst sortieren, dann digitalisieren.Es kann verlockend sein, einfach draufloszuscannen, Sie sollten sich jedoch Zeit nehmen, Ihre Fotos erst einmal zu sortieren. Schließlich möchten Sie keine große digitale Unordnung schaffen. Legen Sie all Ihre Fotos auf eine große, flache Oberfläche, die eine Weile unordentlich bleiben kann – ein selten benutztes Zimmer eignet sich sehr gut.
- Sortieren Sie die Fotos nach Ereignissen und Personen. Sortieren Sie die Bilder nach Ereignissen wie Urlaubsreisen, Hochzeiten und Geburtstagen. Bilder, die nicht mit einem bestimmten Ereignis zusammenhängen, können nach Person oder Familie sortiert werden.
- Duplikate separieren. Legen Sie Duplikate in einen separaten Stapel, damit Sie nicht das gleiche Bild zweimal scannen.
- Sortieren Sie jeden Stapel nach Datum. Ordnen Sie jeden Stapel chronologisch. Keine Sorge – vielleicht müssen Sie hier und da raten, aber es braucht nicht alles perfekt zu sein.
- Auswählen, was digitalisiert werden soll. Gehen Sie Ihre Stapel durch und überlegen Sie, welche Fotos Sie scannen möchten. Bringen Sie eine kleine Haftnotiz auf der Rückseite dieser Fotos an. Vielleicht halten Sie es für einfacher, alles zu digitalisieren und das, was Sie später nicht haben möchten, dann auszusortieren, dies kann aber erstens teuer werden, wenn Sie jemanden dafür bezahlen, die Fotos zu scannen, und zweitens können Ihre besten Fotos dann in einem Stapel mit digitalem Ramsch begraben sein.
Die richtige Ausrüstung beschaffen.Wenn Sie die Bilder selbst scannen möchten, anstatt jemanden damit zu beauftragen, müssen Sie als Nächstes Ihr Gerät auswählen.
- Einzugsscanner – Wenn Sie Hunderte oder Tausende von Bildern scannen müssen, kann ein Einzugsscanner eine schnelle und zuverlässige Lösung sein. Es gibt mehrere Marken; ich verwende den Epson FastFoto FF-640 (nein, ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich das sage).
- Flachbettscanner – Mit diesen Scannern können Sie größere Bilder scannen. Die mitgelieferte Software umfasst in der Regel sehr gute Scan-Funktionen wie Kantenerkennung und Bildaufbereitung. Multifunktionsgeräte für Büros umfassen in der Regel zwar einen Flachbettscanner, die Größen- und Softwareoptionen können aber begrenzter sein. Da es umständlich sein kann, Fotos auf das Glas-Flachbett zu legen, verwende ich Flachbettscanner nur für große oder brüchige Fotos.
- Smartphone und Tablet – Die Kameras von Mobilgeräten werden immer besser und können sich gut dafür eignen, kleine Mengen von Fotos zu digitalisieren, besonders wenn man eine Scan-App beispielsweise mit automatischer Kantenerkennung, Perspektiventransformation und Zuschnittfunktion verwendet. Mobilgeräte eignen sich am besten, wenn man keine sehr hohe Auflösung braucht und wenn die Bilder beim Herausnehmen aus einem Album oder einem Rahmen beschädigt werden würden.
- Digitalkamera – Herkömmliche Digitalkameras sind beim Digitalisieren von Bildern nicht so praktisch wie andere Optionen, weil man dafür die richtige Beleuchtung und zusätzliche Software zum Zuschneiden und für andere Einstellungen braucht.
Speichermedium festlegen. Die Hauptoptionen für das Speichern Ihrer digitalisierten Bilder sind Ihr Computer, externe Laufwerke oder das Internet. Wenn Sie nicht viele Fotos haben, eignet sich auch ein USB-Stick. Ich empfehle, eine dieser Optionen auszuwählen und dann auf einer zweiten (oder sogar auch einer dritten) Option eine Sicherungskopie Ihrer Dateien zu erstellen. Da Fotos in hoher Auflösung viel Speicherplatz auf einem Computer in Anspruch nehmen können, speichere ich sie zuerst auf einem externen Laufwerk und kopiere sie dann in meinen Speicher in Google Drive.
Einstellungen anpassen.Die Software, die bei Ihrem Scanner oder Computer dabei war, ist die einfachste Option und ist für diese Aufgabe wahrscheinlich völlig ausreichend. Mit einer aktuellen Scanner-Software können Sie die Bilder sogar direkt in Ihrer Cloud speichern. Die Einstellungen können zwar abschreckend wirken, die besten Ergebnisse erzielen Sie jedoch, wenn Sie ein Foto als JPEG-Datei in sRGB mit 300 dpi und 24-Bit-Farbtiefe scannen. Wenn es wahrscheinlich ist, dass Sie das Foto später bearbeiten, eignet sich das TIFF-Format besser, dann ist die Datei jedoch größer. Ich empfehle, Dias und Negative mit 2400 bis 3200 dpi zu scannen.
Es kann frustrierend sein, eine Menge Fotos zu scannen und dann festzustellen, dass die Auflösung falsch ist. Überprüfen Sie daher Ihre Einstellungen und testen Sie sie, um sicherzustellen, dass alles gut aussieht und da gespeichert wird, wo Sie möchten.
Scannen, scannen, scannen.Scannen Sie einen Stapel nach dem anderen und speichern Sie jeden Stapel in einem anderen Ordner in Ihrem gewünschten digitalen Speicherort. Bevor Sie etwas scannen, fügen Sie noch Angaben (oder Metadaten) in den dafür vorgesehenen Feldern hinzu, vor allem das Datum. Diese Angaben werden mit den Dateien gespeichert und erleichtern das spätere Sortieren mit einer anderen Software.
Weitergeben und genießen!Jetzt, wo Sie ein schönes ordentliches digitales Archiv Ihrer Familienfotos haben, ist es an der Zeit, es anderen zugänglich zu machen und sich daran zu erfreuen. Es gibt viele Online-Dienste, mit denen Sie Beschreibungen hinzufügen und Ihre Fotos ordnen, markieren, bearbeiten und privat an andere weitergeben können. Einige bieten auch Druckdienstleistungen an, die aus Ihren digitalen Bildern ganz einfach Fotobücher, gerahmte Bilder und Wandbilder machen. Warum erstellen Sie mit diesen alten Bildern nicht ein paar schöne Produkte, die jemand anders künftig digitalisieren kann?
Logan Metcalfe